Doppelscheune
Ausbau einer Doppelscheune
Bauherr: privat
Standort: Tübingen
Fertigstellung: Februar 2024
Im Tübinger Süd-Westen liegt der historisch als Straßendorf gewachsene Ortskern von Tübingen-Derendingen. Doch der Ortsteil befindet sich im Wandel - Altbestand wird saniert und/oder umgenutzt, Potentialflächen nachverdichtet oder neu bebaut.
Das neue Innenleben des Baudenkmals lässt sich von der Straße blickend erst auf den zweiten Blick erahnen. Die Gebäudehülle wurde nur wenig verändert, der Charakter des Landwirtschaftsgebäudes bleibt erhalten. Im Bereich der ehemaligen Scheunentore verdecken senkrechte naturbelassene Holzlamellen einen Großteil der großflächigen Verglasungen. Nur hier öffnet sich, vor allem in den Abendstunden, der Blick in die ehemalige Tenne, die nun Wohnraum ist. Öffnungen in den traufseitigen Sichtfachwerkbereichen bleiben aufs Nötigste beschränkt und treten lediglich als kleine Fenster und neue „Stalltüren“ in Erscheinung.
Sandstein- und Backsteinsockel wurden ertüchtigt und Instand gesetzt. Die imposante straßenseitige Dachfläche wird nur durch drei kleine Fensterbänder unterbrochen. Durch die ehemaligen Stalltüren wird das Gebäude betreten und der Zugang zu den vier Wohnungen organisiert.
Sowohl die zwei Wohnungen im Sockel als auch die Wohnungen im Dach sind durch die überhohen Aufenthaltsbereiche mit eingestellten Emporen geprägt. Diese befinden sind in den ehemaligen, nun zweigeschossigen Tennen und im nun 2–3-geschossigen Dachraum und lassen diese gebäudeprägenden Räume, trotz hoher gebauter Dichte, auf besondere Weise nutzen und wahrnehmen.